I don't want it all
Diese Woche brachte mir eine große Erkenntnis und die Chance, mein Team nach neun Monaten endlich wieder live zu sehen.
Das große Wiedersehen
Es ist neun Monate her, dass meine Kolleg:innen und ich allesamt an einem Ort zusammenkamen. Diese Woche war es endlich wieder soweit: In Rostock hatten wir an drei Tagen die Chance, miteinander zu reden, trinken, essen, kochen, spielen und einfach zu sein. Ist unsere Kommunikation im Remote-Alltag vor allem effizient und ergebnisorientiert, hatten wir nun alle Zeit der Welt, einander Raum zu geben und uns ohne thematische Agenda besser kennenzulernen. Das Ganze hat sich wie eine wirklich schöne Klassenreise angefühlt.
I don’t want it all
„You can have it all”. Dieser Satz hat mich über die letzten Monate massiv gestresst und negativ getriggert. Immer wieder sah ich ihn auf LinkedIn. Seine Autor:innen wollten mir suggerieren, dass jede:r alles erreichen kann und man sich bloß nicht limitieren soll. Wer mich kennt, weiß, dass ich (für meine Mitmenschen anstrengend) ambitioniert bin – und trotzdem gehe ich nicht mit. Ich möchte mich entscheiden: Für meine Familie. Meine Freunde. Meine Kolleg:innen. Unsere Auftraggebenden. Ich möchte möglichst viel Zeit mit meinem Sohn und meiner Frau verbringen (und nicht, dass wir uns aufteilen). Ich möchte, dass wir als Familie Freunde treffen. Ich möchte erfolgreich arbeiten. Aber nicht zulasten meiner Familie. Was das heißt: Ich treffe bewusste Entscheidungen, was ich alles nicht machen möchte.
Ich möchte beruflich nicht reisen, wenn der Aufwand zu hoch ist.
Ich möchte nicht, dass mein Unternehmen wächst, nur damit es groß ist.
Ich möchte nicht mehr netzwerken – sondern Beziehungen pflegen.
Mit hypr trete ich an, die beste Agentur der Welt zu bauen. Das meine ich vollkommen ernst und ohne Ironie. Was das heißt: Dass unsere Auftraggebenden über die Maßen hinaus zufrieden sind und den Effekt unserer Arbeit spüren. Was das nicht heißt: Dass wir 50, 500 oder 50000 Menschen sind. Ich verzichte liebend gerne auf Aufträge, wenn sie diese Mission gefährden. Und vor allem verzichte ich dann gerne auf sie, wenn sie das Leben meiner Kolleg:innen und meins ins Ungleichgewicht bringen. Dieses LinkedIn-Posting hat in mir einen großen Denkprozess ausgelöst.
Für Deine Ohren
Ein gutes halbes Jahr lag Talking Digital, der Podcast, den ich seit über fünf Jahren hoste, brach. Warum? Timo, der mit mir Talking Digital ins Leben gerufen hat, ist ausgestiegen. Kristin, die seit gut zweieinhalb Jahren als Co-Hostin an Bord ist, und ich habe uns Zeit gelassen, adäquaten Ersatz für Timo zu finden. Endlich ist uns das gelungen. Talking Digital ist wieder da. Hier gibt es die neue Episode.