Wieso ist es so schwer, ein guter Mensch zu sein?
Mit dieser Frage beschäftigt sich Armin Falk in seinem Buch „Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein”. Marco Alberti, Gründer und Geschäftsführer von Murakamy (sowie unser Auftraggeber), hat mir die Lektüre empfohlen. Und ich möchte sie nun Euch empfehlen.
Warum?
Falk verknüpft in seinem Buch zahlreiche Studien- und Forschungsergebnisse, die vor allem eins zeigen: An sich ist es nicht schwer, nach objektiven Maßstäben gut zu sein und Anderen zu helfen. Im Gegenteil: Etwas für Dritte zu leisten, ist ein sehr positives Gefühl.
In der Theorie.
In der Praxis hält dieses Gefühl nicht allzu lang an. Zumindest dann nicht wenn äußere Einflüsse auf uns wirken. Wenn wir zum Beispiel anfangen, uns mit Anderen zu vergleichen. „Sie bekommt etwas, was ich nicht habe – obwohl ich doch nicht nur an mich denke – im Gegensatz zu ihr.”
Neid schadet nicht nur unserem inneren Gleichgewicht, er führt auch dazu, dass wir weniger hilfsbereit sind. Erst recht in einer Welt, in der wir auf Instagram fortwährend sehen, wie gut es allen Menschen um uns herum geht. Wenngleich das, was wir sehen, nur Ausschnitte, durch zahlreiche Filter optimiert, sind.
Es ist nicht leicht, in diesen Tagen optimistisch zu sein und zu bleiben.
An den Krieg in der Ukraine haben wir uns längst gewöhnt. An den Hass im Internet auch. Ein Fünftel aller Deutschen können sich vorstellen, mit der AfD eine antidemokratische Partei, deren Wirken auf Intoleranz und Zwietracht basiert, zu wählen. Die Klima-Katastrophe, spätestens dieser Sommer zeigt es uns, ist real.
„Selbst in der Nacht der tiefsten Dunkelheit gibt es Sterne, die leuchten.” (Victor Hugo)
Es ist nicht leicht, ein guter Mensch zu sein. Gerade in der Gegenwart.
Aber wir haben Corona hinter uns gebracht. Wir als Menschheit haben zahlreiche Krankheiten ausgerottet. Wir fliegen zum Mond und zum Mars. Wir haben es geschafft, dass ein Großteil der Menschheit heute Zugang zu Bildung und zu sauberem Wasser hat.
Es gab immer Menschen, und es gibt sie weiterhin, die ihrem Herzen und ihren Überzeugungen folgen. Die sich nicht durch Neid vom richtigen Weg abbringen lassen. Und die im kleinen und großen etwas bewegen. Weil sie manchmal gute Menschen sein wollen. Ganz häufig aber ist das nicht ihre Motivation. Sie machen es, weil sie es machen müssen. Weil sie überzeugt davon sind, dass das der einzig richtige Weg ist. Und dieses an sich selbstlose Verhalten macht sie dann zu guten Menschen.