Ich hoffe, Du hattest besinnliche Feiertage. Meine Familie feiert sowohl Chanukka (wie viele unterschiedliche Schreibweisen es wohl gibt?) wie auch Weihnachten. Insofern gibt es bei uns viele Tage hintereinander gutes Essen, viel Zeit als Familie – und Geschenke.
Vom Beschenkten zum Schenkenden
Als Kind konnte ich es nicht erwarten, Geschenke zu bekommen. Über die letzten 20 Jahre hat sich das sehr stark gedreht und ich liebe vor allem den Moment, wenn meine Frau, mein Sohn oder Freunde Geschenke öffnen, die ich mir für sie überlegt habe.
Ich selbst habe auch dieses Jahr sehr schöne Geschenke erhalten. Meine Frau ist in der Hinsicht mindestens ebenso ambitioniert wie ich. Tatsächlich war eins der Geschenke, das mich mit am meisten gerührt hat, aber gar kein richtiges Geschenk. Sondern eine Karte.
Wer schreibt, der bleibt
„Wer schreibt, der bleibt”. Nach dieser Maxime gibt es bei uns immer auch eine Karte mit persönlichen Worten. (In dem Kontext möchte ich Euch auch auf die aktuelle Episode von Talking Digital hinweisen, in der es darum geht, ob Weihnachtskarten in unserer Zeit noch eine Daseinsberechtigung haben.) Und so war ich wenig verwundert, als ich eine Karte von Freunden öffnete – diese aber nur an mich und nicht auch an meine Frau und meinen Sohn – wie es sonst bei uns üblich ist – gerichtet war.
Warum? Das Ganze war eine besondere Karte und die Absenderin meinte, sie würde daher zu mir passen, weil ich 2022 Einiges dafür getan hätte, dass sie und ihre Familie ein tolles, besonderes Jahr hatten. Und es eben nicht gereicht hätte, uns drei Familienmitglieder:innen über einen Kamm zu scheren.
Den richtigen Spin finden
Das hat mich sehr gerührt. Und das ist auch der Grund, warum ich überzeugt bin, dass Karten und Briefe – ob nun zu Weihnachten oder zu anderen Festivitäten – en vogue bleiben. Wenn man sich als Autor:in Mühe gibt und sie nicht einfach runterschreibt, sondern innehält und sich einen besonderen Spin überlegt.
Meines Erachtens geht es genau darum in der PR – wie ich sie verstehe: Um wertvolle Aufmerksamkeit. Und um Wertschätzung. Vier, fünf Sätze können hier Wunder bewirken, wenn man sich überlegt, dass die empfangende Person ein Mensch mit eigenen Wünschen und Werten ist und dass es sicher etwas gibt, womit man sie:ihn berühren kann.